Zukunftsprojekt

Es geht beim neu geschaffenen E-Cup für elektrisch angetriebene Motocross-Motorräder nicht darum, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Es geht darum, die Initiative zu ergreifen und den Zug zu steuern.  

Rolf Lüthi: Die Schweizer Motocross-Meisterschaft wird es auf die Saison 2024 um zwei neue Rennklassen erweitert, nämlich eine Schweizer Meisterschaft National Open (Zweitakter von 125 bis 300 ccm, Viertakter von 251 bis 650 ccm) und einen E-Cup für Elektromotorräder.  

Der E-Cup wird kaum ungeteilte Zustimmung finden, und die unweigerlich eintreffende Kritik ist sicher berechtigt, wenn man die aktuelle Situation betrachtet: Es gibt derzeit drei Marken, die in der Schweiz vollwertige Elektro-Motocrossmaschinen anbieten: Der spanisch/schwedische Hersteller Stark mit dem Modell Varg, der chinesische Hersteller Sur-Ron mit dem Modell Storm Bee und die Schweizer Manufaktur Lizcat, die bestehende Motocross-Maschinen auf Elektroantrieb umbaut.  

Spezifisches Reglement regelt Sicherheitsfragen  
Damit eine Rennserie mit Elektromotorrädern überhaupt durchgeführt werden kann, hat Swiss Moto ein Reglement für den Einsatz von Elektromotorrädern im Rennsport ausgearbeitet, welches auf dem entsprechenden Reglement des Motorrad-Weltverbandes FIM basiert. Unter anderen sind für Teams oder Fahrer, die ein Elektromotorrad einsetzen, isolierende Handschuhe und Schuhe, Schutzbrille, ein CO2-Feuerlöscher und eine Erdungsstange vorgeschrieben.  

Veranstalter müssen eine Person im Organisationsteam haben, welche an einem Swiss Moto-Lehrgang die Lizenz «Motorradsicherheit E» erworben hat. Diese Person muss die Streckenposten ausbilden im Verhalten mit verunfallten Elektromotorrädern. Dazu müssen die Streckenposten mit isolierenden Handschuhen und Schuhen ausgerüstet werden und an ihren Standorten über einen CO2-Feuerlöscher und eine Erdungsstange verfügen. Weiter muss ein Team von Feuerwehrleuten mit Ausbildung Elektrofahrzeuge vor Ort sein oder innerhalb von zehn Minuten auf dem Rennplatz eintreffen können. Um die Kosten für Veranstalter tief zu halten, hat Swiss Moto entschieden die geforderte Sicherheits-Ausrüstung angeschafft und stellt sie den Veranstaltern zu einem geringen Entgelt zur Verfügung.  

Da mag sich manch fragen, warum Swiss Moto in eine Cup-Klasse investiert, die in ihrem ersten Jahr voraussichtlich nicht von Heerscharen einsatzwilliger Fahrer gestürmt wird. Die kurze Antwort: Um die Einteilung des Motorradsports bei Swiss Olympic auf 2027 um eine Stufe zu verbessern.  

Swiss Olympic: Dachverband des Schweizer Leistungssports Die etwas längere Erklärung: Die Swiss Olympic Association, kurz Swiss Olympic, ist der Dachverband des Schweizer Sports, in dem sich 82 Sportverbände zusammengeschlossen haben. Swiss Olympic will vor allem den Leistungssport fördern und Spitzenergebnisse von Schweizer Athleten an Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften ermöglichen.  

Mit dabei: Swiss Moto mit allen Motorrad-Sportarten; im Motocross ist zusätzlich das Nachwuchskonzept bereits akzeptiert und wird gelebt, für den Strassenrennsport wird ein solches aktuell ausgearbeitet.  Swiss Olympic mit Sitz in Ittigen bei Bern hatte 2022 ein Budget von rund 100 Mio Franken. Davon stammten 54 Mio aus dem Lotteriefonds der Sport-Toto-Gesellschaft, rund 40 Mio vom Bundesamt für Sport (vom Steuerzahler), der Rest Sponsorenbeiträge und Einnahmen aus Dienstleistungen für Dritte. Von diesen 100 Mio wurden rund 84 Mio in die Sportförderung investiert in Form von Beiträgen an Verbände, an Olympische Missionen und an Athleten. Mit dem Rest des Budgets wurde der Personal- und Sachaufwand abgedeckt. 2022 hatte Swiss Olympic 80 Festangestellte, dazu sieben Praktikanten und Lehrlinge.  

Immerhin sind wir hier nicht die Hinterletzten
Um die verschiedenen Sportarten gemäss ihrer Bedeutung zu fördern (finanziell zu unterstützen), werden sie mit einem Punktesystem, das internationale und nationale Erfolge und Verbreitung sowie wirtschaftliche und mediale Relevanz quantifiziert, in fünf Stufen eingeteilt. Mit dem grössten Betrag förderte Swiss Olympic im Jahr 2023 den Verband Swiss-Ski und dessen Aktivitäten mit rund 9,7 Mio Franken.  

Der Motorradsport ist in Stufe 4, der zweitletzten Stufe. Swiss Moto wird 2024 mit 45'500 Franken unterstützt, zusätzlich werden an die die beiden zertifizierten Trainingsstrecken Schlatt und Beggingen zusammen Fr. 25’000 weitergeleitet. Dazu erhalten 2024 voraussichtlich mehr als ein Dutzend Motocrossfahrer unter 18 Jahren die Swiss Olympic Talent Card. Diese verhilft zu verschiedenen Angeboten und Vergünstigungen und hat bei der Sponsorensuche ein gewisses Gewicht, weil der Inhaber von Swiss Olympic als förderungswürdiger Nachwuchssportler eingestuft ist. Wer über 18 ist und auf internationaler Ebene Erfolge vorweisen kann, erhält mit der Swiss Olympic Elite Card weiter reichende Vergünstigungen – so auch 22 Motorradsportler der Disziplinen Strassenrennen, Motocross, Trial und Enduro.    

E-Cup soll den Motorradsport stärken Swiss Moto-Sportdirektor Rolf Enz und Swiss Moto-Präsident Walter Wobman trafen sich zum Austausch mit Matthias Remund, Direktor des Bundesamtes für Sport. Dieser empfahl im Hinblick auf die Überarbeitung der Einstufungen bei Swiss Olympic, welche auf 2027 geplant ist, die Schaffung einer Elektro-Rennklasse, um eine bessere Einstufung und damit eine erweiterte Förderung zu erreichen.  

Wiederum kurz gesagt: Der E-Cup ist keine Modeerscheinung, an die sich Swiss Moto kurzfristig dranhängt, sondern eine gut überlegte Initiative. In einigen Jahren wird sich zeigen, ob es eine gute Idee war, 2024 in der Schweiz einen E-Cup zu lancieren. Blickt man noch weiter in die Zukunft, spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass nach E-Mountainbike eines Tages auch E-Motocross eine Olympische Sportart sein könnte. Das wäre ein spektakulärer Turnaround für den Motorradsport generell.

Projet d'avenir

L'objectif de la nouvelle E-Cup pour motos électriques n'est pas de prendre le train en marche. Il s'agit de prendre l'initiative et de piloter le train.

Rolf Lüthi. Pour la saison 2024, le championnat suisse de motocross va s'enrichir de deux nouvelles catégorie à savoir un championnat suisse National Open (2 T de 125 à 300 cm3, 4 T de 251 à 650 cm3) et une E-Cup pour motos électriques.

L'E-Cup ne fera guère l'unanimité et les probables critiques sont certainement justifiées si l'on considère la situation actuelle: actuellement et en Suisse, seules trois marques proposent des motos de cross électriques à part entière: le fabricant espagnol/suédois Stark avec son modèle Varg, le fabricant chinois Sur-Ron avec son modèle Storm Bee et la manufacture suisse Lizcat qui transforme des machines de motocross existantes en machines électriques.

Un règlement spécifique régit les questions de sécurité.

Afin qu'une série de courses avec des motos électriques puisse avoir lieu, Swiss Moto a élaboré un règlement pour l'utilisation de motos électriques en compétition, se basant sur celui de la Fédération internationale de motocyclisme (FIM).

Les organisateurs doivent se doter dans leur staff d'une personne ayant réussi la licence "Sécurité motocycliste E" obtenue lors d'un cours de formation enseigné par Swiss Moto. Face au comportement à adopter en égard à des motos électriques accidentées, cette personne devra former les commissaires de piste. Pour subvenir à cette tâche, ces derniers devront être équipés de gants et de chaussures isolants, disposer à leur emplacement d'un extincteur à CO2 et d'une barre de mise à la terre, matériel également obligatoire pour les teams et pilotes utilisant une motoE. De plus, une équipe de pompiers formés aux véhicules électriques doit être sur place ou pouvoir arriver sur le site de la course dans les dix minutes. Afin de maintenir les coûts à un niveau bas pour les organisateurs, Swiss Moto a décidé d'acheter l'équipement de sécurité requis et de le mettre à disposition des organisateurs pour une modique somme.

Beaucoup se demandent pourquoi Swiss Moto investit dans une catégorie qui ne sera probablement pas prise d'assaut par une horde de pilotes prête à s'engager dès sa première année. La réponse est brève: pour améliorer d'un cran la classification du sport motocycliste auprès de Swiss Olympic à l'horizon 2027.

Swiss Olympic: association faîtière du sport de compétition suisse.

Une explication un peu plus longue: Swiss Olympic Association, en abrégé Swiss Olympic, est l'association faîtière du sport suisse qui regroupe 82 fédérations sportives. Swiss Olympic veut avant tout promouvoir le sport de compétition et permettre aux athlètes suisses d'obtenir des résultats de pointe aux Jeux olympiques, aux championnats du monde et d'Europe. Avec toutes ses discplines sportives, Swiss Moto en fait partie intégrante. En outre, le concept de la relève est déjà accepté et appliqué en motocross, un concept analogue est actuellement en cours d'élaboration pour les courses sur route.

En 20233, Swiss Olympic, dont le siège est à Ittigen près de Berne, disposait d'un budget d'environ 100 millions de francs. Sur ce montant, 54 millions provenaient du fonds de loterie de la Société du Sport-Toto, environ 40 millions de l'Office fédéral du sport (des contribuables), le reste étant constitué de contributions de sponsors et de recettes provenant de prestations de services pour des tiers. Sur ces 100 millions, environ 84 millions ont été investis dans la promotion du sport sous forme de contributions aux fédérations, aux missions olympiques et aux athlètes. Le reste du budget a permis de couvrir les frais de personnel et de matériel. En 2022, Swiss Olympic comptait 80 employés fixes ainsi que sept stagiaires et apprentis.

Au moins, nous ne sommes pas les derniers.

Afin d'encourager (de soutenir financièrement) les différentes disciplines sportives en fonction de leur importance, elles sont classées en cinq niveaux à l'aide d'un système de points qui quantifie les succès et la résonnance aux niveaux international et national ainsi que l'importance économique et médiatique. En 2023, Swiss Olympic a soutenu la fédération Swiss-Ski et ses activités avec le montant le plus élevé soit environ 9,7 millions de francs.

Le sport motocycliste est au niveau 4, l'avant-dernier niveau. Pour 2024, Swiss Moto sera soutenu à hauteur de 45 500 francs auxquels s'ajouteront 25 000 francs pour les deux pistes d'entraînement certifiés de Schlatt et Beggingen. En outre, plus d'une douzaine de motocyclistes de moins de 18 ans recevront probablement la Swiss Olympic Talent Card. Celle-ci permet de bénéficier de différentes offres et réductions et a un certain poids dans la recherche de sponsors car son détenteur est considéré par Swiss Olympic comme un sportif de la relève digne d'être encouragé. La Swiss Olympic Elite Card permet aux sportifs de plus de 18 ans qui ont remporté des succès au niveau international de bénéficier d'avantages plus importants, comme c'est le cas pour 22 motocyclistes dans les disciplines de course sur route, de motocross, de trial et supermotard.

L'E-Cup doit renforcer le sport motocyclisteLe directeur sportif de Swiss Moto, Rolf Enz et le président de Swiss Moto, Walter Wobmanont rencontré Matthias Remund, directeur de l'Office fédéral du sport pour un échange.  En vue de la révision des classifications de Swiss Olympic prévue pour 2027, M. Remund  a recommandé la création d'une classe compétitive moto E, afin d'obtenir une meilleure classification, donc un soutien plus élargi.

En bref, l'E-Cup n'est pas une mode à laquelle Swiss Moto se raccroche à court terme mais une initiative mûrement réfléchie. Dans quelques années, nous constaterons si le lancement d'une E-Cup en Suisse en 2024 était une bonne idée. Si l'on se projette encore plus loin dans l'avenir, rien ne s'oppose en principe à ce que l'e-motocross devienne un jour un sport olympique après l'e-mountainbike. Ce serait un revirement spectaculaire pour le sport motocycliste en général.